Unsere geschätzte Kollegin Martina Rummel sagt ja im Rahmen von Ideen zu Feedback oft, dass das mit dem Loben immer so eine Sache sei, weil es ja sprichwörtlich auch meist „von oben“ komme. Vielleicht ist ‚praise‘ auch mit anerkennen, würdigen, wertschätzen ungefähr übersetzbar. Immer wieder gibt es diese Hinweise aus der Neurobiologie, dass ein Teil unseres Gehirns wesentlich (und unaufhaltsam) damit beschäftigt ist auf Gefahren zu achten, auf Fehler, Abweichung und so weiter. Was ja wundervoll ist. Das zu sehen und auszudrücken was uns beeindruckt, berührt, anerkennens-wert erscheint kann dabei jedoch so leicht aus dem Blick geraten. Im Bezug auf andere und uns. Was werden wir erleben wenn wir auf das achten was wir täglich so zu tadeln haben. Und was werden wir sehen, wenn wir jeder dieser Reaktionen mindestens einmal „Praise“ zur Seite stellen. Eine schöne neue Woche!
Raus aus der Komfortzone
Anthony Hopkins reflektiert über seine Lebenserfahrungen. Sein Rat: "Keep going." Es finden sich noch eingige andere Ideen über das, was es wert sein könnte in diesem Leben.
Gute Anführer sind empathisch und großzügig - zumindest bei den Schimpansen
Schöner Vortrag von einem der bekanntesten Affenforscher Frans de Waal. Er zeigt die überraschenden Qualitäten die ein männlicher Schimpanse zeigen muss, wenn er das Alphatier der Gruppe werden möchte: Empathie und Großzügigkeit.
Die Sache mit dem Glück (reprise)
Von Regina erreichte uns eine mail mit einem Zitat von Viktor Frankl (1905-1997), das wir gern hier teilen möchten:
"Je mehr der Mensch nach Glück jagt, um so mehr verjagt er es auch schon. Um dies zu verstehen, brauchen wir nur das Vorurteil zu überwinden, dass der Mensch im Grund darauf aus sei, glücklich zu sein; was er in Wirklichkeit will, ist nämlich, einen Grund dazu zu haben.
Und hat er einmal einen Grund dazu, dann stellt sich das Glücksgefühl von selbst ein. In dem Maße hingegen, in dem er das Glücksgefühl direkt anpeilt, verliert er den Grund, den er dazu haben mag, aus den Augen, und das Glücksgefühl selbst sackt in sich zusammen. Mit anderen Wort, Glück muss erfolgen und kann nicht erzielt werden."
Quelle: http://www.sasserlone.de/zitat/3556/viktor.frankl/
Bild: Falckensteinstrasse/Görlitzer Strasse 2018
Es war beeindruckend der Künstlerin bei der Arbeit auf einer ziemlich hohen Hebebühne zuzusehen und Wochen später das fertige Bild zu betrachten - merci!
Übung für eine neue Woche
Was geschieht wenn diese Übung beginnt?
An was denkst Du in "Deinem" Leben und in den größeren Zusammenhängen?
Wie könnte Sprache auch an dieser Stelle Erleben verändern und Neues ermöglichen?
Und wer liest das gerade?
ACT Kongress in Bamberg - nur noch wenige Plätze
Wer von Ihnen oder Euch noch mit dem Gedanken spielt im Herbst nach Bamberg zur ACT-Tagung der DGKV zu kommen sollte sich möglichst rasch entscheiden: der günstigere Preis ist noch bis 24.6. erhältlich und es gibt schon viele Anmeldungen; die Plätze werden rasch knapper, da der Veranstaltungsort nur begrenzte Kapazitäten hat. Achtsamkeit in den therapeutischen Beziehungen. Vielleicht überhaupt in den Beziehungen und mit einem Fokus auf unterschiedlichste Aspekte von ACT - wir finden das Tagungsthema wundervoll und würden uns freuen viele von euch dort wiederzusehen.
Zur Anmeldung und zum Programm geht es direkt hier.
Herzlichen Glückwunsch, Gesa!
Gesa Jürgens, einer Frau, die ganz sicher eine Mission und auch eine Vision hatte und hat, möchten wir heute sehr herzlich zum Geburtstag gratulieren. Sie hat das familientherapeutische Wissen und Handeln von Virginia Satir erlernt und weitergegeben und mit ihren weiteren und weiten Wurzeln und Gaben verbunden: wir durften viel von Dir lernen und sind dankbar dafür. Hier ist ein Artikel für alle, die ein Interview mit Virginia Satir lesen möchten, das Gesa und Thies Stahl 1982 führten.
Für uns ist ja die Verbindung von ACT, Achtsamkeitspraxis und systemischem Denken und Handeln wichtig und Gesa gehört im systemischen ganz sicher zu den besonders prägenden Menschen für uns. Das Bild entstand bei einem Besuch im letzten Herbst.
Are you happy?
Diese Zeilen von Mr. Barlow, der uns noch über den Sommer begleiten wird, erinnern natürlich sofort auch an das Buch von Russ Harris, das im Original "The Happiness Trap" heisst, die deutsche Ausgabe ist hier verlinkt. "To define a mission" - ist nicht so leicht zu übersetzen, man kann 'mission' als das verstehen, was das lateinische Wort nahelegt, also eine Art Sendungsbewusstsein, aber auch auch als Aufgabe, starkes Vorhaben oder so ähnlich. Die Blues Brothers hatten ihre Mission und auf den ACT-Weltkongressen wird in den Plenarveranstaltungen immer wieder betont, dass es ein zentrales Anliegen sei einen Beitrag zu leisten die Welt zu einem besseren Ort zu machen, weit über Therapiezimmer hinaus. Eine ganz zentrale Haltung in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie ist es ja sich selbst und KlientInnen nahezulegen (und dann damit zu beginnen) mit dem Leid das Leben zu leben, das ich leben möchte. Und nicht erst dann wenn das Symptom, das Leiden, die Störung "weg ist". Wie könnte ich jetzt schon das verfolgen was mir wichtig ist; und -da werden die verhaltenstherapeutischen Wurzeln von ACT wieder sehr sichtbar- wie kann sich vielleicht das Erleben auch durch Handeln verändern. ACT macht sich dafür stark, dass dieses Handeln ausgerichtet ist: auf das, was mir jetzt wichtig erscheint. Systemisch könnte man den Vorschlag natürlich auch als paradoxe Intervention ansehen, ein vorgeschlagenes Vermeidungsverhalten: wie auch immer Sie oder Ihr das einordnet und verstehen wollt: eine schöne neue Woche!
Sei still
Am vergangenen Montag durften wir in Berlin beim SIA zur "Meditation am Abend" zusammensein und wir widmeten den Abend dem Thema des Annehmens, Anerkennens, man könnte es auch Akzeptanz nennen. Angenommen. Danke an alle, die da waren und wir wollen gern das Gedicht von Mascha Kaléko (1907-1975) hier noch einmal zur Verfügung stellen, das am Ende des Abends stand:
Sei still…
Als ich der Mutter meinen Kummer klagte,
Ich höre noch, was sie dem Kinde sagte
Mit einem Lächeln, wie ich’s nie gesehn -
„Sei still, es wird vorübergehn.”
So hielt ich still. Und manches ging vorüber.
Denn alles geht vorüber mit der Zeit:
Das große Glück. Das Frösteln und das Fieber.
Selbst ein Novembertag, ein noch so trüber.
Beständig bleibt nur Unbeständigkeit.
Als dann der große Zweifel an mir nagte,
- Ich wusste schon, dass man es keinem klagte
Und dass sogar die Freunde missverstehn -
So oft ich damals an mir selbst verzagte,
war es die leise Stimme, die mir sagte:
Sei still, es wird vorübergehn.
Was ist nicht alles schon dahingegangen
Wie Schneegestöber und wie Windeswehn…
und dennoch hab ich jetzt erst angefangen,
Den Dingen auf den Grund zu sehn.
Wer nichts begehrt, der ist nicht zu berauben,
Gespenster sind nur dort, wo wir sie glauben.
Ich habe lange, lange nicht geklagt.
Nichts tut das Leid dem, der „es tut nichts” sagt.
Sei der du bist. Mag kommen, was da will.
Es geht an dir vorüber, bist du still.
Masha Kaléko
Learn the needs - Bedürfnisse kennenlernen
Lerne die Bedürfnisse derer um dich herum kennen und respektiere sie.
Wieder ein Satz aus der Liste von John Perry Barlow und Praxisanregung für diese neue Woche. Mir gefällt besonders die Idee des kennenlernens. Dass wir uns neu für die Bedürfnisse anderer interessieren könnten. Uns erkundigen. Und auch wenn hier nicht von Handlungen die Rede ist, eine Wochenübung aus dem Buch "How to train a wild elephant" fällt uns dazu ein: "Random acts of kindness" - zufällige Aktionen der Güte starten. Etwas tun, was jemandem gut tun könnte. Was ein Bedürfnis berühren könnte nach Versorgung, Sicherheit, Zugehörigkeit, Gesehen werden. Was auch immer. Und was wenn wir uns selbst dabei mit einbeziehen? Eine herzliche neue Woche!